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Freitag, 01. Oktober 2010 00:00 Alter: 14 yrs

Gott schreibt seine Missionsgeschichte
auf wunderbarer Weise weiter

Missionsreise nach Bolivien und Peru, vom 31. Mai bis 16. Juni 2010

Carlos Waldow mit Hugo Mondoñedo, MASA-Missionar in Jimbe

Missionsgemeinde in Yanaoca

Zurückblickend können wir wieder sagen, Gott hat über die Maßen gesegnet.  Er hat uns so wunderbar beschenkt: Zum einen durch Bewahrung auf den Reisen, vor allem bei den Fahrten über sehr schmale Sandpisten in den über 4000 Meter hohen Bergen in den Anden Perus. Hier fiel direkt neben der engen Fahrspur der Abgrund über tausend Meter tief ab. Zum anderen beschenkte uns der Herr mit Gesundheit, Kraft und Freude für die Arbeit. Das war ein großer Segen, weil die Reise von Anfang bis Ende sehr arbeitsintensiv war. Ein weiteres Geschenk waren die vielen und froh machenden Begegnungen mit unseren Missionaren und den Leuten aus den Missionsprojekten. Wir haben auch erlebt, wie Gott uns wunderbar geführt hat, indem wir sehr klar wahrnehmen und erkennen konnten, was für neue Herausforderungen Er für MASA in den nächsten Jahren in diesen Ländern hat. Etwas anderes, was uns auch noch sehr beeindruckt hat, war die klare geistliche Führung des Herrn. Diese erlebten wir in mehr als in fünf Situationen. Wir standen vor großen Fragen und schwierigen Entscheidungen und erlebten, wie Er uns mit guten Gedanken und Lösungen beschenkt hat, auf die wir vorher nie gekommen wären.

Es war sehr wichtig und positiv, dass uns Airton Nickel, MASA Repräsentant für Brasilien, auf unserer Reise begleitet hat, weil alle im L.A.-Team die unterschiedlichen MASA-Länder und ihre Projekte kennen lernen sollen. Das verschafft einen weiten Blick und Sachkenntnisse für das Ganze und stellt für die gemeinsame strategische Planung und Leitung eine notwendige Basis dar. Deshalb ist es wichtig, dass Airton die Projekte in den spanischsprachigen Ländern kennen lernt, und Arturo die Projekte in Brasilien.

1. Bolivien

Diesmal verbrachten wir nur knapp drei Tage in Bolivien, und diese auch nur in La Paz. Wir haben uns auf die Meetings mit der UBB (Baptistenbund in Bolivien) und der CBM (Canadian Baptist Ministries) konzentriert. Die CBM arbeitet auch partnerschaftlich mit der UBB zusammen. Wir nahmen uns in La Paz auch Zeit für die Begegnung mit den Kindern und Jugendlichen aus dem Kinderheim und für nötige Gespräche mit Martin und Agustina, den Heimeltern.  

1.1 Kinderheim - Ab Januar 2010 wohnen Martin und Agustina mit den Kindern in ihrem eigenen Haus, was sie Ende 2009 fertig bauen konnten. Vor circa 5 Jahren hat MASA entschieden, dieses Kinderheim nur noch so lange weiter zu führen, bis die 12 aufgenommenen Kinder selbstständig geworden sind und keine Begleitung mehr benötigen.

Dieser Umzug ins Privathaus der Fernandez´s ist schon Teil dieses Planes. Es wird noch 5 bis 6 Jahre dauern, bis alle eigenständig ihr Leben meistern können und bis dahin wird MASA für sie sorgen.

Eine wichtige Entscheidung hatte mit der Immobilie des Kinderheimes zu tun. Auf Anfrage der UBB und der CBM hatten wir entschieden, es für 70.000 US Dollar, das entspricht weniger als der Hälfte des Marktpreises, für ein Missionszentrum zur Verfügung zu stellen. Hier soll eine Zentrale für sozialmissionarische Projekte in El Alto und Region entstehen. Ursprünglich wollten sie gar nichts dafür bezahlen. Nach längeren Verhandlungen ist es uns gelungen, dass sie mit diesem Preis einverstanden waren und so konnten wir das Haus offiziell an der UBB und der CBM übergeben.  Dieses Geld soll dazu dienen, ein Teil der Versorgung der Kinder in den nächsten Jahren zu finanzieren.

1.2 El Alto – in den letzten zwei Jahren ist bei uns die Überzeugung gewachsen, dass wir uns in den nächsten Jahren auf die Menschen dieser Stadt und Region konzentrieren sollen. Wir möchten ab 2011 sozial-missionarische Projekte mit den Gemeinden vor Ort entwickeln. El Alto ist die Stadt, die in Lateinamerika am meisten wächst. Über 1 Million Menschen leben hier, überwiegend in großer Armut und unter dem Einfluss und Folgen von Okkultismus, Alkoholismus und Kriminalität. Wir beten darum, dass Gott uns eine Vertrauensperson schenkt, die als Koordinator für MASA diese Projekte für die Zukunft verantworten kann. Unsere Vision für diese Arbeit steht auf drei Pfeilern: missionarische Mitarbeiterschulung, Evangelisation und Gemeindegründungsarbeit und soziales Engagement. Alle drei Aspekte sollen in jedem neuen Projekt vorkommen und zusammenwirken. Wir denken, dass wir in El Alto vielleicht in einigen Projekten nicht nur gemeinsam mit der UBB, sondern auch mit der CBM, zusammen arbeiten können.

2. Peru

Hier ging unsere Reise über mehrere Stationen. Was wir in den knapp zwei Wochen in Peru erlebt haben, hat uns begeistert und für ein noch größeres Engagement motiviert.

2.1 „La Libertad“ – so heißt die Provinz und auch der Baptistenregionalverband, mit dem MASA in der Region arbeitet. MASA´s erstes Projekt hier war in Otuzco, zwei Stunden von Trujillo, wo auch der Sitz unseres Partners ist, entfernt. Carlos Garcia, unser Missionar in Otuzco, ist motiviert und die Arbeit geht gut voran. Es ist ein sehr hartes Pflaster für die Missionsarbeit. Seit Anfang 2010 unterstützt MASA ein zweites Projekt in Jimbe und Region, mit Hugo Mondoñedo als Missionar. Er betreut 5 Missionsprojekte. Manche erreicht er nur zu Fuß, und läuft oft 7 bis 8 Stunden. Hugo ist von der Arbeit begeistert. Wir konnten ihm mehrere strategische Ratschläge geben, die er sofort angefangen hat umzusetzen. MASA hat Hugo in den vergangenen Jahren hier und da sporadisch unterstützt, jetzt aber volle Verantwortung für ihn und das Missionsprojekt in der Region übernommen. Was wir mit ihm vor Ort erlebt haben, hat uns voll überzeugt, dass er der richtige Mann ist, um in diesen Bergen und Tälern die Menschen mit dem Evangelium zu erreichen. Er macht seine Arbeit mit hohem Engagement und großer Leidenschaft. Jimbe ist circa 3 Stunden von Chimbote entfernt, wo Patrícia Canessa, die Sekretärin und Finanzverwalterin für MASA in Peru, lebt. Sie und ihre Gemeinde unterstützen die Arbeit von Hugo auf sehr positive Art. Der Regionalverband möchte sehr gerne, dass MASA ab 2011 ein weiteres und neues Missionsprojekt in der Region unterstützt, nämlich in Huamachuco, 180 km von Trujillo entfernt. Sie haben auch schon einen Missionar, den sie hier einsetzen möchten. Wir wissen noch nicht, ob wir das möglich machen können und werden, obwohl die Herausforderung uns bewegt. Wenn Gott uns die nötigen Mittel dazu gibt, würden wir diesen Hilferuf gerne positiv beantworten.

2.2. Apurimac und Cusco

Wir sind immer wieder beeindruckt von dem, was Gott unter der Ketschua-Bevölkerung in dieser Region bewirkt. Dieses Mal hat uns das, was wir mit unseren Geschwistern aus den Missionsgemeinden erlebt haben, und die großen Herausforderungen, die vor uns stehen, besonders bewegt.

ª  Adrián Campero, unser Missionar und Koordinator für diese Region, geht sehr oft schwere Wege, beeindruckt sind wir aber immer wieder durch seine tief geistliche Haltung und Autorität, Demut und missionarische Vision. Seine Vision für sein Volk ist bekannt: „Wir haben eine klare Vision für Apurimac und Cusco, die heißt: eine Gemeinde in jedem Ketschua-Dorf und -Stadt, zur Ehre Gottes. Deren Fundament ist das Wort Gottes, hierauf baut sie und darin wächst sie. Verbindliche Christen leben miteinander in voller Gemeinschaft mit dem Herrn. Sie haben ein ungeteiltes Herz und sind ein gutes Zeugnis in der Öffentlichkeit, bis die Ehre Gottes unser Land erfülle. Das ist unser Ziel. Wir sind erfüllt mit Dankbarkeit für die finanzielle und geistliche Unterstützung unserer Brüder und Schwestern von MASA. Ohne ihre Hilfe, wäre es sehr schwer für uns, in der Arbeit zu bestehen.“

Die über 30 Missionsgemeinden in der Region machen nach wie vor eine sehr positive Arbeit.  Wir durften wieder an einem Taufgottesdienst teilnehmen und mitwirken. 42 Menschen wurden auf Zeugnis ihres Glaubens an Jesus in einem eiskalten und strömenden Fluss getauft. Einfach herrlich! Das geschah in Mariscal Gamarra, dem Geburtsort von Adrián, einem sehr tiefen Tal zwischen den mehr als 4000 Meter hohen Bergen, etwa vier Stunden Autofahrt von Abancay entfernt.

ª  Die Katastrophenhilfe, die MASA durch die Missionsstationen vor Ort nach den Überflutungen und Erdrutschen Anfang 2010 circa 1000 Familien bringen konnte, hat viele Menschen von der praktischen Liebe Gottes zu ihnen aufmerksam gemacht und überzeugt. Die Gemeinden wurden in ihrer Glaubwürdigkeit  gestärkt. Viele Menschen sind dadurch zum Glauben gekommen und werden in Gemeinden integriert.  MASA leistet jetzt nachhaltige Hilfe, zum Beispiel mit Saatgut für die Bevölkerung, die alles verloren hat, und mit dem Bau einer neuen Wasserleitung mit Betonröhre für die Bewässerung ihrer Felder. Nur so haben viele Familien wieder Hoffnung auf Ernte.

ª  Curahuasi – für diese Missionsgemeinde wurde eine wichtige Entscheidung getroffen: ab August 2010 wird Pastor Thomas Chaparro als MASA-Missionar übernommen. Dieses Missionsprojekt spielt eine wichtige Rolle in der Region. Hier soll demnächst auch die Kapelle für die Gemeindearbeit und das „Samariterhaus“ gebaut werden. Dieses soll als Herberge für Menschen dienen, die ihre Kranken zum Krankenhaus Diospi Suyana bringen, und nichts haben, wo sie übernachten können. Das Bauprojekt ist mit hohen Kosten verbunden, obwohl es in schlichter Bauweise errichtet werden soll. Wir hoffen, die nötigen Spenden dafür zu bekommen, um so unseren Geschwistern zu helfen. Die Missionsgemeinde hier ist vor zwei Jahren gegründet worden und zählt jetzt über 50 Mitglieder.

ª  Ianaoca – Vor einem Jahr hat MASA den Missionar Modesto Puñal für diese Region berufen, der unter der Koordination von Adrián Campero arbeitet. Er hat sich bis jetzt sehr gut bewährt. Percaro und Winchiri sind die anderen beiden Missionsgemeinden in der Region. Gemeinsam wollen sie jetzt viele Dörfer mit dem Evangelium erreichen. In drei weiteren Dörfern hat Modesto schon mit der Missionsarbeit begonnen. Bei unserem Besuch begegneten wir circa 60 Menschen aus den Gemeinden, die zum Gottesdienst und zur Mitarbeiterschulung in Ianaoca zusammengekommen waren. Sie legen viel Wert auf Gebet und Bibelkenntnis. MASA hat jetzt ein 500qm großes Grundstück für den Bau des Gemeindehauses in Ianaoca gekauft, was sie selbst bauen wollen. Sehr wahrscheinlich werden sie etwas finanzielle Hilfe dazu benötigen. Die Gemeindeglieder sind alle sehr arm, aber mit einer großen Opferbereitschaft. Ianaoca soll die Missionszentrale für diese Region werden.

3. Betreuung der Missionare und Mitarbeiter – wenn wir als L. A.-Team die Projekte besuchen, gehört es zur Priorität, uns viel Zeit für die Betreuung und Seelsorge unserer Missionare und Mitarbeiter zu nehmen. Und wieder haben wir erlebt, wie wichtig und relevant das ist. Es ist uns immer ein Anliegen, ein offenes Ohr für sie zu haben, ihre Nöte und Probleme ernst zu nehmen, sie zu stärken, zu motivieren und sie wissen zu lassen, dass sie nicht allein sind; sie haben Rückendeckung von Menschen, die sie lieben, und die für sie geistlich kämpfen. Dieser Dienst an unseren Schwestern und Brüdern bereitet uns große Freude im Team.

4. Auswertung – Vor Antritt unserer Heimreise - nach Argentinien, Brasilien und Deutschland-  haben wir als L. A.-Team einen Tag in Lima verbracht. Wir beschäftigten uns hauptsächlich mit der Auswertung der Missionsreise und unserer Teamarbeit, sowie mit wichtigen Entscheidungen für die zukünftige Arbeit in Bolivien und Peru. Wir freuen uns sehr über diese Zeit, weil sie wesentlich für uns als Team und für die Zukunft der Projekte war.

Es gibt so viele bewegende Details dieser Reise, die ich aus Platzmangel nicht berichten kann. Was mir aber wichtig ist, ist, dass Ihr etwas von dem geistlichen Reichtum und von dem Bewegen Gottes, vor allem in Peru, mitbekommt. Ich stehe gerne für Fragen zur Verfügung.

In herzlicher Verbundenheit,
Euer

Carlos Waldow


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